Unten die grundsätzliche Einführung in das technische Konzept des Opel Commodore von Helmut W. Zincke.
Die Qualität der damals gebauten PKW mag der Tatsache geschuldet sein, daß dieser 1936 seine Laufbahn bei der Adam Opel AG im damaligen Werk Brandenburg als Lkw-Konstrukteur begann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er 1952 wieder dem Rüsselsheimer Unternehmen bei und übernahm die Leitung der Lkw-Konstruktion. In den folgenden Jahren ging die Reise dann immer mehr in Richtung PKW. 1968 wurde er zum Hauptabteilungsleiter ernannt, verantwortlich für den Bereich Fahrwerksentwicklung und -konstruktion. 1970 wurde er dann Chefingenieur des Bereichs Motor und Fahrgestell und im Mai 1978 Vorstandsmitglied und Leiter des Ressorts Produktentwicklung und Konstruktion der Adam Opel AG.
Damit dürfte er maßgeblich an der Entstehung des Commodore C mitgewirkt haben.
Unten findet Ihr das Anschreiben aus der Pressemappe. Unten die Links zu allen Dokumente der Pressemappe:
Die drei Fotos des Commodore C, die der Pressemappe beilagen, finden sich in der Rubrik Pressefotos.
September 1978
Das technische Konzept des Opel Commodore
- Helmut Zincke -
Direktor Produktentwicklung und Konstruktion Pkw Europa
Mit dem neuen Commodore runden wir unser Angebot im Bereich der oberen Mittel- und der Spitzenklasse ab. Er füllt die Lückezwischen Rekord und Senator. In seiner Konzeption verbindet er Wirtschaftlichkeit, Komfort, Sicherheit und aerodynamische Formgebung, wobei er sich von den leistungsstärksten Rekord-Versionen deutlich durch den besonders drehmomentstarken 115 PS 6-Zylinder-Motor und dessen beispielhafte Laufkultur abhebt.
Um eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erreichen, wurde der Aerodynamik besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Intensive Windkanalarbeiten mit Modeilen schon im frühesten Entwicklungsstadium ermöglichen es, auch hohe Reisegeschwindigkeiten bei günstigem Kraftstoffverbrauch zu erreichen.
Das Gewicht, ebenfalls ein wichtiger Faktor der Wirtschaftlichkeit, wurde mit modernsten Berechnungsverfahren bei ausgezeichneter Steifigkeit der Karosserie gering gehalten. Die ausgewogene Strukturauslegung der Rohkarosserie vermeidet störende Schwingungen und deren Übertragung auf die Insassen und trägt daher mit zum Fahrkomfort bei.
Der gut ausgestattete Innenraum, die übersichtlich gestaltete Instrumententafel und die nach ergonomischen Gesichtspunkten entwickelten Sitze führen zu weiteren Komfortverbesserungen.
Den aktiven und passiven Sicherheitserfordernissen haben wir optimal Rechnung getragen.
Wie alle Opel-Modelle zeichnet sich auch der Commmodore durch eine verformungssteife Fahrgastzelle und durch ein genau berechnetes Verformungsverhalten von Front und Heck aus. Weitere Sicherheitsmerkmale wie z.B. Zweikreis-Bremssystem und Sicherheitslenkung sind selbstverständlich.
Schon bei der konstruktiven Auslegung des Fahrwerks hatte die Fahrsicherheit absoluten Vorrang. Ein Fahrwerk sollte so ausgelegt sein, daß der Fahrer in keiner Situation vom Verhalten des Fahrzeuges überrascht wird, d.h. das Fahrverhalten muß klar vorhersehbar sein. Verwirklicht wurde dies durch ein wohlabgestimmtes Zusammenwirken aller Fahrwerks-Komponenten. Die Vorderrad-Aufhängung nach dem McPherson Prinzip zeichnet sich durch hohen Komfort bei exzellenter Radführung aus. Die Hinterachse wird von fünf Lenkern geführt. Sie stellt die Perfektionierung des von Opel seit Jahren mit großem Erfolg angewandten Konzeptes dar.
Das wohlabgestimmte Zusammenwirken von Karosserie, Motor und Fahrwerk ergibt einen neuen Commodore, der mit Sicherheit die Lücke zwischen Rekord und Senator hervorragend schließt.